So entstehen neue Ideen für Reisen in Schottland
Ich bin Reiseveranstalter, kein Reisebüro – und ich arbeite maximal individuell. Das heißt, ich plane jede Reise speziell für den Gast und stelle sie aus einzelnen Bausteinen, meinen persönlich recherchierten Kontakten, einzeln zusammen. Dafür ist fundierte und langjährige Kenntnis des Zielgebietes wichtig. Natürlich brauche ich auch immer wieder Kontakte und neue Ideen für Reisen in Schottland.
Ich bin seit mehr als 20 Jahren persönlich in Schottland unterwegs und kenne das Land und seine Möglichkeiten sehr gut. Ergänzend besuche ich ausgewählte Reisemessen.
Es gibt Publikums-Reisemessen, auf denen Sie B2C Ihre nächste Urlaubsreise einkaufen können. Es gibt aber auch Reisemessen, auf denen ich als Reiseveranstalter Ideen sammle, Kontakte pflege und neue Kontakte knüpfen kann. Dies sind Messen, die i.d.R. von den Landes-Fremdenverkehrsämtern organisiert werden und B2B laufen, also nur für Fachbesuche geöffnet sind.
Die schottische Einkaufsmesse heißt treffend Visit Scotland Connect und findet im April statt. Dabei geht es bereits um die folgende Saison, denn das laufende Geschäftsjahr ist zu diesem Zeitpunkt schon vorbereitet, die angebotenen Reisen stehen weitestgehend fest, der Verkauf läuft. Es ist Zeit, die Planungen für die folgende Reisesaison anzugehen.
Ich treffe auf diesen Messen neue Kooperationspartner, überwiegend aber bestehende Kontakte. Messen sind praktisch, um schnell mal wieder persönlich Hallo zu sage, aber auch Wichtiges zu klären und neue Planungen zu diskutieren, ohne dafür kurz und quer durch das Land fahren zu müssen.
Für mich startete meine diesjährige Messereise mit einer Einladung zum Cocktailempfang von Luxury Scotland, der im Gordon’s Highlander Museum stattfand. Hier bekamen wir eine exklusive Tour. Geladen war ein kleiner Kreis ausgewählte Reiseveranstalter aus aller Welt, die die besten Hotels des Landes buchen. Ich traf Hoteliers, eine Repräsentantin von DIAGEO als Kooperationspartner und auch die Geschäftsführungen anderer Reiseveranstalter des Luxussegments.
Die eigentliche Reisemesse ist richtig Arbeit, auch wenn es um das schöne Thema Urlaub geht. Mein Terminplan ist so dicht, dass es zwischendurch kaum für eine Tasse Kaffee reicht. Die Termine sind mit 12 Minuten knackig getaktet. Eine Messehalle steht voll mit Tischen und Stühlen, aufwändigere Messestände gibt es mittlerweile nicht mehr. Man geht also nicht bummeln und schaut mal, sondern bereitet seine Messetermine komplett vor. Am Abend folgt dann ein Networking Event, ein Abendessen für viele hundert Menschen, bei dem sich Anbieter und die Einkäufer von Reiseveranstaltern nochmal informell treffen.
Meist kombiniere ich mit einer solchen Einkaufsmesse noch eine sogenannte Infotour, bei ich mir Dinge direkt vor Ort anschaue und Leistungsträger besuche. Künstliche Intelligenz kann viel. Dieser Part meiner Tätigkeit, also eine auf Basis von jahrzehntelanger Erfahrung persönlich gewichtete Einschätzung des Produktes, ist durch KI aber nicht zu ersetzen. Im April 2025 ist die Reisemesse in Aberdeen und da ist es naheliegend, im Anschluss noch in die Speyside zu fahren.
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Beitrag von Dr. Birgit Bornemeier zur Infotour April 2025